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Systemische Beratung – Ein Definitionsversuch
Systemische Beratung ist ein Prozess, in dem liebgewonnene Wahrheiten und Verhaltensmuster – meist des Klienten, manchmal des Beraters – so in Frage gestellt werden, dass sich die Chancen des Klienten, neue Optionen für sein Handeln zu (er)finden, d.h. wahrzunehmen und wahr zu machen, erhöhen.
Im Idealfall genügt dann manchmal, einen nur kleinen Schritt nach rechts oder links vom vorgezeichneten Weg abzuweichen, um sich von den Halt gebenden, dafür aber beeinträchtigenden Schienen befreien und anrollende Gefahren bewältigen zu können – auch ohne rettenden Weichensteller.
Fritz B. Simon / Gunthard Weber:
Vom Navigieren beim Driften. Carl-Auer-Systeme Verlag. Heidelberg, 2004
Noch was (zu) Systemisches
Menschen (als lebende Systeme) sind autonom, das heißt, sie tun das, was sie – ihrem Weltbild und Werten entsprechend – für sinnvoll erachten. Das macht den Umgang mit Ihnen schwierig und kompliziert, vor allem aber interessant.
Eine Vorstellung von “Steuerung“ im Sinne einer gradlinigen Ursache-Wirkungs-Beziehung – der Berater berät systemisch richtig, der Klient ist geheilt – ist daher in lebenden Systemen nicht angemessen. A kann also nicht einseitig bestimmen, was B tun, erleben oder denken möge: “Instruktive Interaktion“ ist nicht möglich, man kann keinen Menschen dazu zwingen, sich mit einem anderen zu versöhnen oder gern mit ihm zusammenzuarbeiten.
Daher empfiehlt sich nicht nur aus Beraterperspektive, sondern generell als nützliche Haltung: Respekt vor der Autonomie der Menschen.